KuK-City


KuK-City – Unsere Stadt für Kinder

 

Seit 2006 fahren wir mit unseren Kindergartenkindern jährlich einmal auf eine Reise.

Die ersten Jahre in den Reiherhorst ins Seevetal, dann für einige Jahre in das Landschulheim Wittenbergen an die Elbe, darauf gab es eine Reise in den Wohldorfer Wald und jedes Jahr wuchs die Zahl der Reisenden, denn - wie wir gelernt haben - bleibt man auch als Schulkind seinem Kindergarten Kind & Kunst verbunden.

 

Unsere Reisedaten waren somit für das jeweilige Jahr klar: Die Reise musste ja, wegen unserer wachsenden Schülerschar, zu Ferienzeiten stattfinden. Es boten sich die sogenannten Maiferien an, eine Ferienwoche im Hamburger Ferienkanon, die immer um Christi Himmelfahrt herum liegt.

 

Von Jahr zu Jahr wurde unsere Gruppe also heterogener, die Bedürfnisse auch, nur die Landschulheime in ihren Abläufen nicht flexibler und das Essen konnte – natürlich – nicht dem hohen Kind & Kunst-Standard gerecht werden.

 

Die Älteren wünschten sich eine Unterkunft, eine Reise, wo sie ausschlafen könnten, wo keine anderen Gruppen zur selben Zeit anwesend wären und wir selber kochen könnten. Selber kochen? ALLES mitnehmen für 34 Menschen für eine ganze Woche?

Sollten wir uns so was antun und gab es überhaupt ein entsprechendes Selbstversorgerhaus zu mieten?

 

In Trillup, im Sarenweg 12 -14 befindet sich diese Traumlocation.

 

Oder würde es sich zum Albtraum auswachsen, diese Idee? Bei den nächsten „ÜNächten“ wurden die Großen eingeschworen. Ja, sie würden allerlei Freiheiten und Privilegien bekommen, müssten dafür aber auch arbeiten wie die Dienerinnen und Diener der Jüngeren und der Sache an sich.

 

„Was ist wahrer Luxus?“ hieß unsere Reise 2015 in das Haus des C.I.S.V. im Sarenweg.

Alle Kindergartenkinder wurden als Prinzessinnen und Prinzen gelistet, alle Schulkinder als Dienerinnen und Diener.

 

Es war eine Erfahrung, die uns Erwachsene komplett gefordert hat und ein Projekt, das eigentlich zu groß war, um es zu bewältigen. Aber die Kinder und Jugendlichen haben alles gegeben, um es gut werden zu lassen. Und es wurde so gut, dass uns der Teufel ritt und wir in 2016 ein noch ein viel viel größeres Projekt daraus gemacht haben.

 

Im Rahmen der „Ü6“ hatten wir schon über ein oder zwei Jahre durchgängig ein Planspiel, das wir monatlich fortsetzten: Ü6hausen, eine Stadt, gelegen im Landkreis KindundKunzingen, hatten wir gegründet, mit eigener Währung, dem Üro und eigenen Unternehmen, und Kulturbetrieben, samt der Band „Freitag“, die auch bereits während einer Reise nach Wittenbergen aufgetreten war. Eine Stadt von und für Kinder im ganz kleinen Rahmen.

 

Nun wollten wir expandieren mit der Stadt, ein Stadtspiel für eine ganze Woche, während der ganzen Reise, wirklich?

War das realistisch?

Wie sollte das zu bewerkstelligen sein?

  

Wie sollen Kinder zwischen zweieinhalb und 14 Jahren , die sie damals alt waren, eine eigene Stadt stemmen können?

 

Würden sie Lust auf arbeiten, Geld verdienen, Steuern zahlen, Kulturleben schaffen, viel aufbauen und viel aufräumen haben und was und aus welchen Ressourcen sollten Waren in unserer Stadt produziert werden?

 

Ein Name für unsere Stadt war schnell gefunden: KuK-City, die Kind & Kunst Stadt eben .

 

Die Währung hatten wir ja auch schon : Den Üro, die Scheine bestehen aus Wertmarken zu 1, 2 und 5 Üro.

 

Die Lohnabrechnungskarte ist gleichzeitig der Bürgerausweis, darauf kann auch ein Führungszeugnis ausgewiesen werden, was die Bürgerin und der Bürger brauchen, wenn sie ein Unternehmen gründen wollen. Dazu benötigt man einen Gewerbeschein, dessen Finanzierung erst einmal eine Arbeit im Angestelltenverhältnis nötig macht.

 

Klingt wie das echte Leben?

Es ist wie im echten Leben!

 

Und den Kindern gelingt durch ihr Erleben in KuK-City eine Transferleistung in das Leben außerhalb von KuK-City. Ab dem Alter von elf Jahren können sie eine Transferleistung in das „echte“ Leben vollziehen, so das Ergebnis einer Studie im Rahmen eines Kindheitspädagogik-Studiums, welche vor, während und nach KuK-City unser Stadtplanspiel begleitet hatte.

 

In den folgenden Jahren konnten wir dieses Ergebnis insofern korrigieren, als dass wir festgestellt haben, dass diese Transferleistung auch früher erfolgen kann, wenn die Kinder schon mehrfach Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt waren, dann gehen sie selbstverständlich mit Steuersätzen, Einkommenssteuer aber auch mit bedingungslosem Grundeinkommen um, das wir in KuK-City aus den Steuereinnahmen finanzieren.

 

Unternehmen, die schon gegründet und durchgeführt wurden in unserer Stadt:

Mehrere Schönheitssalons

Ein Reisebüro (organisierte Reisen zum benachbarten Wald)

Konzertveranstaltungen

Eisdiele

Sportstudio

Kiosk

Teestube und Saftbar

 

Werkstätten und Unternehmen, die Arbeitsplätze bieten:

Müllabfuhr

Bürgerküche

Bäckerei

Cafe

Freibad

Schmuckwerkstatt

Schiffswerft für Schiffe, die man am Alsterlauf schwimmen lassen kann



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Zeigen sich Transfererfolge ökonomischer Annahmen im Rahmen einer Stadtsimulation bei Kindern einer Kindertagesstätte?
Eine Hausarbeit von Felix Rappl
Zeigen sich Transfererfolge ökonomischer
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