Ü-Nächte – Eine Entstehungsgeschichte
Als der erste Schwung Kinder unsere Einrichtung Kind & Kunst in Richtung verschiedener Schulen verließ, da hatten sie eine Bitte: „ Petra, kannst Du bitte was erfinden, dass wir weiter zusammenbleiben im Kindergarten und uns nicht aus den Augen verlieren?“
Das war eine Anfrage, geboren aus einem authentischen Bedürfnis und voll Selbstwirksamkeit. Selbst dafür Sorge tragen, dass Freundschaften bestehen bleiben.
Also, all das wofür Kind & Kunst steht.
Da musste es doch eine Möglichkeit geben?
Ein Nachmittag im Monat für ein gemeinsames Projekt? Aber so ein Nachmittag ist kurz und irgendwer kommt immer ein bisschen zu spät oder hat anderweitige Verpflichtungen. Diese Idee würde nicht lange Bestand haben, die Zeit müsste länger gewählt und intensiver sein...
Oder ein gemeinsames Treffen am Wochenende vielleicht?
Bald war die Lösung gefunden, formuliert, in ein Projekt gepackt und den Eltern präsentiert:
Einmal im Monat an einem Freitag um 18 Uhr sollten sich die Ehemaligen einfinden können, den Abend zusammen verbringen, bei Kind & Kunst übernachten und ab 9 Uhr am nächsten Morgen sollten uns die Eltern mit einem Frühstück überraschen, denn auch die Eltern wollten sich nicht aus den Augen verlieren.
Das Ganze sollte man jeweils für ein Quartal verbindlich buchen und im voraus bezahlen, damit auch nachhaltig alle da waren.
So waren die „Ü6-Nächte“ geboren.
Der Name „Ü6“ sollte analog zu Ü30 Partys verstanden werden, Kinder, die zu alt waren für den eigentlichen Club sollten sozusagen auf der Ehemaligen-Party tanzen können.
Und das taten sie auch! Und wie!! Zwischenzeitlich hatte die „Ü6“, wie sie nur noch hießen, bei den anderen Kindern, neun Mitglieder, manchmal waren auch zehn Kinder dabei, ein harter Kern von sechs Kindern und später dann Jugendlichen hat es durchgezogen, vom Alter von knapp sieben bis knapp 18 kamen sie jeden Monat zur „ÜNacht“.
Und waren irgendwann die Kind & Kunst-Prominenz für die jüngeren Kinder. Bunt waren die Geschichten, die man sich im Kreise der Jüngeren über diesen elitären Zirkel erzählte.
Groß war der Neid auf ihr Privileg im Kindergarten schlafen zu dürfen.
Klar war den Jüngeren, dass es auch mal für sie eine „ÜNacht“- Gruppe geben müsse.
Oder sie zur „Ü6“ dazu stoßen dürfen.
Das war nicht ganz praktikabel, zwei, drei Jahrgänge ergeben eine gute „ÜNacht“, dann wird die Anzahl zu groß und der Entwicklungsstand zu unterschiedlich.
Ständig galt es, dieses Ehemaligen-Projekt auszubauen, mit Pädagogik und Sinn zu füllen und so oft freitags und samstags zu arbeiten.
Am Anfang hatten wir mit einer „Lebensdauer“ von ein bis zwei Jahren für dieses Projekt gerechnet, jetzt gibt es seit 14 Jahren bei uns „ÜNächte“.
Der Name „Ü6“ ist für immer bei den Pionieren verblieben, sie definieren ihre Freundesgruppe auch heute noch so, doch es kam eine „Ü8Nacht“ dazu, die umfirmiert hat und jetzt, seit etlichen Jahren, „Ü9“ heißt, es gibt die „ÜPartyküken“ und die „Ü5“ an der auch Kinder aus unserer Gruppe teilnehmen können, wenn sie, der Name legt es nahe, über fünf sind.
Die „ÜPartyküken“ sind dabei sich, aus Gründen der Altersdifferenzierung, aufzuspalten und werden sich dann vielleicht neu
erfinden...
Wer weiß das schon, weiter gehen wird es wohl, die „ÜNächte“ sind unser Premiumprodukt im Segment Verbindlichkeit, damit kann man
getrost so werben.
PS: Eltern sind schon lange ausgeschlossen aus den „Ü-Nächten“, spätestens seit die erste Gruppe zu Jugendlichen wurde!